Erst schoss die Hexe in den Rücken, dann pflanzte Sie gute Gedanken.

Lange dachte ich, mein Garten muss perfekt geputzt, gezupft und in Form gebracht werden. Jede freie Minute verbachte ich mit jäten von Unkraut, jährlich wurden alle Gehwege mit den Hochdruckreiniger gesäubert. Sogar den Rasen habe ich ständig von Hand vom unerwünschten Kraut befreit.

Dann schoss die Hexe immer wieder in meinen Rücken, und mein Garten bekam eine Zwangspause von meinem fortwährenden Drang alles in Form zu bringen.

In der ersten Zeit fand ich es nur furchtbar, wie alles zu wuchern begann. Der perfekte Rasen glich immer mehr dem Blumenfeld der Nachbars Wiese.

Dann pflanzte mir die Hexe aber immer öfters neue Gedanken ein. Und ich überdachte dies und das. Das Thema Permakultur, Biodiversität, naturnahe Gärten interessierte mich immer mehr.

Wir kamen zum Schluss, unseren Garten künftig in vier Gebiete auszuteilen: Der Naturgarten, das Versuchslabor, den Schmuckgarten und das Kräuterbeet.

Der Anfang machte am 17.05.2021 der Naturgarten. 1.8 Tonnen Material wurden durch den Gärtner entfernt. Die eintönige Thuja-Hecke, das Pampasgras und ein störrischer Baum mussten weichen, um Platz zu schaffen für neues.

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